Taufe
Initialzündung
Am Anfang stand ein "Open Air Gottesdienst" in Jerusalem...
Er wurde 50 Tage nach Ostern (Passah) gefeiert- daher heute der Name Pfingsten, der 50. Tag nach Ostern.
An diesem Tag waren die Jünger Jesu hinter verschlossenen Türen versammelt. Da wurden sie vom heiligen Geist erfüllt und aus verzagten Männern wurden mutige Apostel (von altgriechisch: ἀπόστολος apóstolos „Gesandter, Sendbote“), die sich hinaus auf den Marktplatz begaben und einen öffentlichen Auftritt wagten.
Petrus hielt eine feurige Predigt, die alle, woher sie auch kamen, verstanden. An deren Ende fragten viele Menschen Petrus und die übrigen Apostel: “Was sollen wir jetzt tun?“ Darauf antworteten diese: „Tut Buße und ein jeder lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden.“
An diesem Tage wurden 3000 Männer getauft und schlossen sich den Aposteln an.
Das war der Beginn einer großen Erfolgsgeschichte: die Geburtsstunde der Gemeinde!
Säuglingstaufe
Die evangelische und katholische Landeskirche Deutschlands praktizieren die Säuglingstaufe.
Aus dieser Taufform folgert ohne eigenes Zutun und ganz automatisch das Christsein (weil man ja getauft ist). Vielen Menschen ist das überhaupt nicht bewußt. Sie erfahren es allerspätestens vom Finanzamt, wenn sie steuerpflichtig geworden sind.
Theologische gerechtfertigt wird die Vorgehensweise durch Gottes "Gnadenkredit": Christ wird man zunächst ohne eigenes Zutun allein aus Gnade. Der Glaube wird in der Erstkommunion bzw. Konfirmation nachgereicht.
Gläubigentaufe
In unserer Gemeinde orientieren wir uns an der im Neuen Testament bezeugten Reihenfolge Hören – Glauben – Taufe.
Immer wenn die Heilige Schrift von einer Taufe berichtet, sind die Menschen zuvor an Jesus Christus gläubig geworden.
Erst der Glaube, dann die Taufe – dies ist nach unserer Überzeugung die richtige Reihenfolge.
Aus diesem Grund taufen wir in unserer Gemeinde keine Säuglinge, sondern mündige Menschen, die ihren Glauben an Jesus Christus bekennen.
Wie bei der Eheschließung ist die Taufe in unserer Gemeinde immer auch mit einem öffentlich abgelegten Glaubensbekenntnis verbunden.
Säuglinge segnen wir – oft gemeinsam mit ihrer Familie – in einem Gottesdienst.
Unser Taufverständnis
Taufe markiert den Beginn eines neuen Lebens.
Sie ist das sichtbare Zeichen dafür, dass ein Mensch von seinem bisherigen Weg – ohne Gott und Jesus zu leben – umkehrt und sich Gott zuwendet.
Dieser in der christlichen Terminologie als "Bekehrung" bezeichnete Schritt bewirkt die Vergebung der Sünden.
Insofern ist die Taufe Bekräftigung und äußeres Zeichen der nicht sichtbaren Vergebung durch den Glauben an Jesus.
Bekenntnis und Taufe sind unsere Antwort auf die Anrede Gottes und die offizielle Einladung an Jesus Christus, in unser Leben zu kommen.
Das Hinein in das Wasser und das Auftauchen symbolisieren Tod, Begrabenwerden und die Auferstehung von Jesus Christus.
Mit ihm- der alles getan hat, um uns zu retten- identifiziert sich jeder Täufling.
Er bekennt öffentlich: Jesus Christus hat am Kreuz alles für mich getan, damit ich gerettet werden kann.
Ich glaube es von ganzem Herzen und bringe es jetzt durch die Taufe zum Ausdruck.
Taufe verkündet (bewirkt nicht) die Zugehörigkeit des Getauften zur Gemeinde Christi.